Ursachen und Behandlungen von Übelkeit in der Schwangerschaft
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Übelkeit und Erbrechen betreffen bis zu 70 % der Schwangeren, vor allem in der Frühschwangerschaft. Auslöser sind unter anderem das Protein GDF-15, das im Appetitzentrum (Area postrema) des Gehirns Brechreiz auslösen kann, sowie das Schwangerschaftshormon hCG, das zu Beginn der Schwangerschaft in hohen Mengen vorliegt. Die Beschwerden sollten erfasst werden, zum Beispiel mit Fragebögen und dem Puke Score, um zwischen „normalem“ Schwangerschaftserbrechen und der schweren Form, der Hyperemesis Gravidarum, zu unterscheiden. Eine frühe Erkennung ermöglicht wirksame Behandlungen: Ernährungsanpassungen, Vitamin B6 (Pyridoxin) und Kombinationen aus Antihistaminika und Pyridoxin. Frühe Therapie kann die Entwicklung einer Hyperemesis verhindern. Betroffene sollten offen darüber sprechen und sich beraten lassen.
Schwangerschaftserbrechen: Bezeichnung für Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft; die Beschwerden sind häufig, aber behandelbar.
Hyperemesis Gravidarum: Schwerste Form von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft, mit stark ausgeprägten Symptomen; durch frühe Behandlung oft vermeidbar.
GDF-15: Ein Protein, das in der Schwangerschaft vermehrt gebildet werden kann und im Gehirn Übelkeit und Brechreiz auslöst; möglicherweise genetisch mitbedingt.
Appetitzentrum: Bereich im Gehirn, der Appetit und Übelkeit steuert; GDF-15 kann hier den Brechreiz triggern.
Area postrema: Region im Hirnstamm, die Reize für Übelkeit/Erbrechen verarbeitet; hier wirkt GDF-15.
hCG (humanes Choriongonadotropin): Schwangerschaftshormon, das in der Frühschwangerschaft in hohen Mengen gebildet wird und Übelkeit begünstigen kann.
Frühschwangerschaft: Die ersten Wochen der Schwangerschaft; in dieser Phase sind Übelkeit/Erbrechen besonders häufig und hCG-Spiegel hoch.
Puke Score: Ein Bewertungsinstrument (Score), mit dem der Schweregrad von Erbrechen in der Schwangerschaft ermittelt wird.
Antihistaminika: Medikamente, die Übelkeit lindern können; werden wirksam in Kombination mit Pyridoxin eingesetzt.
Vitamin B6: Vitamin, das häufig gegen Schwangerschaftsübelkeit empfohlen wird; auch als Pyridoxin bezeichnet.
Pyridoxin: Anderer Name für Vitamin B6; wird alleine oder in Kombination mit Antihistaminika gegen Übelkeit eingesetzt.